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Verletzter auf Burg Clam

Verfasst: So Jun 01, 2008 5:34 pm
von Mandragora
http://huscarl.at/kurznachrichten.php

(Fast) das Neueste vom Tag.

Ich weiß selbst nicht, ob man es offiziell zur Diskussion stellen sollte oder ob das ein "irgendwann musste ja mal was passieren"-Ding ist.
Die Vorkehrungen jedenfalls schienen mangelhaft.

Verfasst: So Jun 01, 2008 5:52 pm
von de_Herdern
EDIT: Da sich die Info mit "kein Helm an" als falsch herausgestellt hat:

Es gehört schon viel Dummheit dazu

sowohl
vom veranstalter für mangelnde Sanitäter
als auch
für die abgrundtief dummen bogenschützen die solche unsicheren pfeile (ich mein...blunts die in den schilden stecken bleiben..hallo???) überhaupt in den bogen einlegen.

Verfasst: So Jun 01, 2008 6:04 pm
von Mandragora
Mal sehn, ob die überhaupt mit irgendwelchen Blunts geschossen haben oder einfach die Spitzen runtergenommen haben.

Irgendwie muss durch sowas wohl mal jeder durch. Es zeigt nur wieder mal, wie unerfahrene Leute offenbar sehr viel dumme Sachen machen (ich erinnere an Heidenreichstein irgendwann - ich brauch ja wohl net zu erinnern, wer da meinte, "das ist eh ungefährlich" *gg*)

PS: Den Beitrag hab ich jetzt nicht als Huscarl-Mitarbeiterin verlinkt, sondern eher als gerade etwas Irittierte reingestellt. Sollte er als "medial zu reißerisch" oder unpassend empfunden werden, bitte archivieren, löschen oder was sonst damit getan wird. Nur irgendwie fürchte ich, werden solche Sachen früher oder später auf die gesamte MA-Szene zurückfallen.

Verfasst: So Jun 01, 2008 6:11 pm
von huscarli
Ohne Oberflächlichkeit betrachtet (Sorry, Walter, aber Deine Aussagen sind wenig hilfreich), trug sich die Sache nach Anhörung vieler Berichte vielmehr so zu:
Der Veranstalter soll ordentlich geschützte Pfeile versprochen haben, diese haben aber niemals existiert. Ob die angreifende Gruppe davon wusste, ist bis dato unbekannt. Die Gefährdung wurde erst offensichtlich, als die ersten Pfeile in den Schilden steckengeblieben sind.

An dieser Stelle wurde nicht abgebrochen -> Veranstalterschuld.

Dann steckte ein Pfeil im Kopf eines Drachensporn Mitgliedes. Er war übrigens derjenige, der vor der Schlacht am meisten Bedenken geäußert hat.

Wieder nicht abgebrochen -> Veranstalterschuld.

Die Freundin des Verletzten brachte diesen, der blutüberströmt und verwirrt über das Schlachtfeld torkelte, in Sicherheit - sie selbst: völlig ungschützt. Es wurde weitergeschossen.

Obwohl eine Schlacht mit 160 Akteuren angekündigt war (auf den Fotos eher 60...), war angeblich kein Sanitäter vor Ort.

Die Verletzungen sollen Jochbeinbruch, Kieferbruch und Splitter im Auge sein. Lebensgefahr besteht angeblich derzeit nicht.

Der Veranstalter hat sich eine Stunde vor der Schlacht beklagt, dass sie nicht mit Feuerpfeilen schiessen dürfen.

Das Publikum stand in Schussrichtung.

Ich sehe hier 100% Veranstalterschuld und hoffe, dass selbige nie wieder einen Markt veranstalten dürfen. Genau solche Dinge sind es, die eine Szene in Verruf bringen können und harte Behördenauflagen nach sich ziehen. Eine solche Sache betrifft uns alle, vor allem verantwortungsvolle Vereine die penibel darauf achten dass immer alles passt.

Ob man die Bogenschützen ganz aus der Verantwortung entlassen kann, weiss ich nicht - das werden wohl die Gerichte klären. Angeblich war hier auch Alkoholeinfluss im Spiel - aber das ist unbelegtes Hörensagen.

Verfasst: So Jun 01, 2008 6:22 pm
von de_Herdern
In letzter Folge tragen meines erachtens die Schützen die hauptschuld

der Schütze sieht, wenn sein Pfeil in einem Schild stecken bleibt, denn man verfolgt seinen schuss. und der gesunde Menschenverstand schreit ja dann schon "hey, hier stimmt was nicht"

wenn dann noch leute blutüberstömt übers schlachtfeld taumeln, gut, kann man in der hitze des gefechts übersehen, aber ungerüstete sieht man in der regel.

ich würd nicht alles auf den veranstalter schieben, obwohl der natürlich auch einen hohen schuldteil trägt, aber der schütze selbst muss die gefährlichkeit seiner waffe doch kennen und einschätzen können und darf einfach nicht weiterschießen wenn er sieht dass was nicht stimmmt, auch wenn der veranstalter nix von aufhören sagt oder so.

Aber naja, war nicht dabei und kenn die situation net, aber von dem was man hier liest bin ich ja schon fast für ein exempel an den veranstaltern und schützen mal mit den eigenen waffen beschossen zu werden...(das war jetzt nicht ganz ernst gemeint...)

Verfasst: So Jun 01, 2008 6:47 pm
von huscarli
Nach neuesten Erkenntnissen trug der Verletzte einen Helm, der Pfeil prallte ab und ging durch den Sehschlitz rein!

EDIT: Hat sich nach Studium der Fotos als unwahr erwiesen. Er trug eine Kettenhaube und darunter relativ dicke Wattierung. Beim Eintrittswinkel des Pfeils hätte nur ein Vollvisierhelm geholfen, Barbuta oder Nasal hätten zum selben Resultat geführt.

Verfasst: So Jun 01, 2008 6:47 pm
von erec
tumma jetzt ned die Schuldpickerl verteilen sondern einigen wir uns doch übergreifend auf gruppenübergreifende Standards.
Wäre eine hübsche Initiative für den Flo...?
Vorschlagen, damit uns ned irgendwann völlig schjwachsinnige Auflagen von noch weniger informierten Leuten(Polizei,Gemeinde, Feuerwehr etc, blühen.

Eine Schlacht-Ordnung sozusagen:
1 Sicherheitsverantwortlicher mit Waffencheck vor Betreten des "Spielfelds"
2 je ein Verantwortlicher pro Gruppe anwesend - namentlich für seine Leute zuständig.
3 Safety-briefing unmittelbar vor der Aktion.

Sanitätsdienst analog Boxring/Kickboxen - Fußballl-Vorschriften könnten auch übernommen werden...

Irgendwelche Doofbacken, die dann immer noch glauben mit dem Schwert in der Hand von grenzenloser Freiheitträumen zu dürfen, werden ohnehin nie wirklich ausrottbar sein... :crusader:

Und jetzt Daumenhalten, dass es der Krone ned einfallt, AUS GRÖBSTER fAHRLÄSSIGKEIT noch verbieterischen Handlungsbedarf zu machen. Besch... genug, dass es passiert ist. Noch dazu einem Veranstalter, der an sich keinen schlechten Ruf haben soll.

Und Daumenhalten für das OPFER! :fight:

Verfasst: So Jun 01, 2008 6:59 pm
von huscarli
Dieser Veranstalter hat keinen schlechten Ruf? Bitte um nähere Infos!
Meines bescheidenen Wissens nach hat der Veranstalter an anderer Stelle noch nichts zustandegebracht, die letzten Feste auf der Clam waren aus eigener Erfahrung bzw. Rückmeldungen anderer ebenso nur billigster Abzock-Kommerz - teurer Eintritt, wenig Leistung. Wobei das Fest vor drei Jahren noch etwas umfangreicher ausfiel.

Verfasst: So Jun 01, 2008 7:01 pm
von de_Herdern
@helmgschichtl:

ui
na das ist dann natürlich großes pech und doppelt schlimm...
gute besserung!

EDIT: sei erlaubt zu fragen welche gruppe die bogenschützen waren?

Verfasst: So Jun 01, 2008 7:10 pm
von Oger
ich erinnere an Heidenreichstein irgendwann
Kann mich auch gut daran erinnern.......das mit Pfeil und Bogen auf uns geschossen werden sollte wurde auch erst am Vorabend erwähnt wobei von bocksbeinigen Torten dabei auch noch geplant war mit normalen Spitzen zu schießen - zumindest das haben wir uns verbeten. Mit mehr Glück als Verstand haben wir das damals über die Bühne gebracht aber uns ist nur zu klar wie schnell sowas in die Hose gehen kann - vor allem wenn die Akteure bestenfalls wage informiert oder geschult werden.

Persönlich bin ich auch eher im Zweifel das Holzpfeile ohne Spitzen in Schilden stecken bleiben können - bin gespannt was da noch ans Tageslicht gezerrt wird?


Gute Besserung auf jeden Fall an den Drachensporn-Kämpfer!

Verfasst: So Jun 01, 2008 7:14 pm
von huscarli
Nach erster-Hand Informationen wurden Gummispitzen benutzt. Bei Beschusstests im Vorfeld stellte sich heraus, dass diese in Schilden steckenbleiben bzw. diese durchschlagen, deshalb wurde vor der Veranstaltung eine Verstärkung der Schilde durchgeführt. Fotos von der Veranstaltung, wo tatsächlich Pfeile in Schilden stecken, habe ich noch nicht erhalten - das ist nur Hörensagen von anwesenden Besuchern.

Auf mir momentan vorliegenden (aber nicht freigegebenen) Fotos kann man sehen, dass ein Direktbeschuss (nicht ballistisch) stattfand.

Dass man vielleicht schwächere Bögen oder gesicherte Pfeile nimmt anstatt die Schilde zu verstärken, war den Veranstaltern / Bogenschützen wohl nicht als gängiges Konzept erschienen...

Verfasst: So Jun 01, 2008 7:28 pm
von erec
Wer kann einem Journalisten verbieten, Fotos die er geschossen hat, zu veröffentlichen? Ist ja wohl öffentlich passiert?

Verfasst: So Jun 01, 2008 7:29 pm
von huscarli
der fotograf kann das.
alles andere ist im österreichischen recht schwammig, im deutschen recht klar geregelt.

Verfasst: So Jun 01, 2008 7:40 pm
von Oger
Da tröpfeln Information nach und nach heran - ich bin auf jedenfall schon sehr auf den Bericht gespannt!

Mir bzw. uns ist auf jeden Fall bewußt das man sich zunehmend reißerischen Aktion in äußerst fragwürdigem Umfeld ausgesetzt sieht und auch der Druck der zwischen den Mittelaltervereinen herrscht sein Übriges tut um vieles Abzunicken das man bei klarem Verstand eher verneinen würde. Was man innerhalb eines Vereines auf die Beines stellen kann mag ja noch vertretbar sein weil man sich aufeinander verlassen kann - sobald aber verschieden Gruppen von einem Veranstalter zu spektakulären Aktionen angehalten werden entsteht immer ein "Das machen wir schon!" oder "Die anderen machen's ja auch!"-Strom und kaum einer nimmt sich zurück. Wir sind da keine Ausnahme - ich wage zu behaupten das auch wir uns relativ unbedacht reingeworfen hätten also stelle ich mich hier mal nicht auf eine erhabene Stufe des Besserwissens!

Verfasst: So Jun 01, 2008 7:42 pm
von huscarli
Das ist auch meine Meinung, Oger! Niemand würde mitten in einem Kampf einfach aufhören. Das ist der "Show must go on"-Gedanke, Gruppenzwang, Adrenalin... Wenn da nicht ausserhalb Leute stehen, die Überblick haben und einen klaren Kopf, dann können bei so einer Sache auch 5 Leute getroffen liegenbleiben und keiner hört auf. Ich denke mal, in der Situation bekommt man das auch gar nicht so mit was da passiert ist...